Konnichi wa - ich bin wieder da. Gesund und munter zurück in "Good Old Germany". Die Tour vom 15. März bis 20. Mai war ein Erlebnis. Meine anfängliche Verkrampftheit („Soll ich - soll ich nicht“) ist von mir gewichen und ich bin glücklich, diese Tour durchgezogen zu haben.
Ich hatte relativ wenig Probleme. Anfangs bin ich noch mit meinem Reisekameraden Hajo gelaufen, der musste sich aber wegen einer Überlastung der Fußgelenke bzw. im Schienbein schonen. So haben wir einige Stationen mit Bus und Bahn machen müssen, damit er sich erholen konnte. Am Ende haben wir uns dann doch getrennt, da ich das Laufen und die Erfahrung mit den anderen laufenden Pilgern doch vermisst habe. Am Ende der Pilgertour war ich 4 Tage im Bezug auf Hajo im Rückstand. Wir haben uns aber doch wieder getroffen - auf dem Koya-san, dem Berg, auf dem das Hauptquartier der Shingon Sekte und das Mausoleum von Kōbō Daishi steht. Da ich relativ komplikationslos, d.h. ohne Erkältung und Ruhetage, durchgekommen bin, habe ich die Shikoku Tour 3 Wochen vor meinem Rückflug beendet. Da ich leider nicht umbuchen konnte, hatte ich noch Zeit, mir den restlichen Teil von Japan anzugucken. Durch Zufall bin ich in der Touristeninformation im Flughafen Kansai auf eine andere Pilgerroute, die shintoistische Kumano Kodo Pilgertour gestoßen. Ziel dieser Wallfahrt sind die 3 Großschreine (Kumano Sanzan) wobei die Ausgangspunkte sowohl der Koyasan, Wakayama oder Ise sein können. Ich begab mich also wieder auf Pilgertour und wählte letzteren (Ise-Schrein) als Ausgangspunkt, da ich mir den Schrein ohnehin ansehen wollte. Hierbei hatte ich auch Gelegenheit meine Shikoku Bahn- bzw. Bus-Kilometer abzulaufen, die mir, ich gebe es offen zu, doch auf der Seele brannten. Ich hatte zwar, im Vergleich zur normalen Shikoku-Route durch den Besuch der Bangai-Tempel schon 200 km gut gemacht, aber die restlichen habe ich dann doch noch in diesen 3 Wochen „abgewandernt“. Diese fiel mir auch nicht schwer, da auch das Gebiet der Kii-Berge eine atemberaubende Natur für den Wanderer bereit hält. Das Ende vom Lied: Ich bin von shintoistischen Pilgerweg Kumano Kodo wieder in einen buddhistischen Pilgerweg, den der 33 Kannon Tempel (Saikoku) im Gebiet Kansai (so heißt der Großraum um Osaka) gerutscht. Da der letzte Kumano Schrein in direkter Nachbarschaft zum ersten Tempel der Saikoku Tour liegt. „Tempeln“ und „schreinen“, das klingt irgendwie langweilig - aber nein! Jedes Örtchen hier in Japan hat Tempel oder Schreine oder irgendeine andere Spezialität, die des Reisenden wert ist, erkundet zu werden. Wie soll man aus diesem Überangebot auswählen? Da ist so ein kleines Büchlein mit einer List von 33 Tempeln doch eine gute Auswahlmöglichkeit. Ich habe auch von diesen 33 Tempeln in der Zeit noch 23 besuchen können, nicht mehr nur zu Fuß, nein - ich wollte einen Gang runterschalten und meinem Körper Zeit zum Regenerieren gönnen. So bin ich mit der Bahn zum nächstmöglichen Bahnhof gefahren und habe von dort aus den Tempel erwandert bzw. bei schlechtem Wetter, habe ich auch den Bus genommen.
Natürlich würde ich hier lieber über meine Shikoku Tour berichten, wie es im Detail lief, was für Erfahrungen ich gesammelt, welche Leute ich getroffen habe, aber leider habe ich mein „Übergewicht“ an Notizen und Papieren mit der Post nach Deutschland geschickt. Um mein Reisebudget nicht unnötig zu belasten - mit der Seepost, doch die dauert und dauert und dauert…
Wenn ich also mein „schriftliches Gedächtnis“ wiedererlangen sollte, werde ich mich alsbald an den Computer setzen und Euch mit meinen Pilgererzählungen erfreuen können, doch bis dahin kann ich nur die Bilder (http://picasaweb.google.de/britta.eisermann/Shikoku#) vorweisen, die ich während meiner Tour geschossen habe.
Sonntag, 7. Juni 2009
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